Kolpingjugendliche organisieren Integrationstreff

Die Kolpingsfamilie Siedlinghausen (Diözesanverband Paderborn) engagiert sich bereits seit diesem Frühjahr für Flüchtlinge und sozial Benachteiligte. Seitdem hat sich viel im Dorfbild geändert. Zurzeit leben ca. 65 Asylbewerber aus verschiedensten Ländern u. a Syrien, Ghana, Eritrea, Ägypten und dem Balkan hier. Die Flüchtlinge sind meistens unter 30 Jahre alt. Es kommen vor allem Familien mit Kleinkindern den gefährlichen Weg übers Mittelmeer. Ältere fliehen selten aus ihrer Heimat, da der Weg lang und beschwerlich ist. Untergebracht sind die Flüchtlinge in Wohnungen, die im Dorf verteilt sind. Auf diese Weise ist schon eine gute Grundlage für die Integration geschaffen, da der Kontakt zu den Dorfbewohnern leichter ist, als wenn die Unterbringung in einer anonymen Massenunterkunft wie einer Turnhalle erfolgt.

Projekt und Projektakzeptanz

Im Integrationstreff der Kolpingsfamilie haben die Flüchtlinge die Möglichkeit sich einmal in der Woche für 3 Stunden in den Räumen der Kolpingjugend zu treffen. Die Kinder und Erwachsenen können Billard und Kicker spielen, sich informieren und Hilfe bei Behördenanträgen bekommen.

Integrationstreff Bild 2Aber auch die dort vorhandenen PCs können sie z.B. für den Kontakt in die Heimat nutzen. Vor der Eröffnung des Treffs lagen einige Bedenken vor. Wird der Treff angenommen? Wie klappt die Verständigung? Wie ist die Akzeptanz im Dorf? Trotzdem startete die Kolpingsfamilie diese Aktion. Seit einem halben Jahr liegt die Organisation bei Finn Tebbe und Lukas Kräling. Am Anfang wurde dieser Treff nicht so gut von den oft verschüchterten Asylbewerbern angenommen. Mittlerweile kommen immer mindestens 30 der im Dorf Lebenden zu diesem Treff. Auch die Verständigung klappt besser als zuvor befürchtet. Zur Not findet die Verständigung mit Händen und Füßen in Deutsch und Englisch statt. Auf Grund der guten Teilnehmerzahlen wird überlegt den Treff an einem zweiten Tag in der Woche zu öffnen. Allerdings müssen hierfür noch mehr Leute helfen. Obwohl sich schon sehr viele Leute im Ort engagieren, nicht nur von der Kolpingsfamilie, werden helfende Hände immer wieder benötigt.

Ausblick und Zukunftswünsche

Für andere Kolpingsfamilien bietet die Form des Integrationstreffs eine gute Möglichkeit den ersten Kontakt mit Flüchtlingen und Asylbewerbern herzustellen. Bei der Kolpingsfamilie Siedlinghausen findet der Treff in den eigenen Jugendräumen und ehrenamtlich statt, sodass nur geringe zusätzliche Kosten entstehen.

Am meisten freut sich die Kolpingsfamilie, dass der Treff so gut angenommen wird und so die Arbeit auch wertgeschätzt wird. Für die Zukunft wünscht sich die Kolpingsfamilie, dass auch mehr Bürger aus dem Dorf an dem Treff teilnehmen, um so die Integration schneller zu ermöglichen.

(geschrieben von Ricarda Kohlen)